Eishöhle am Morteratschgletscher (Fotos vom März 2009) -------------------------------- Zwischen Grundmoräne und dem rund 20m mächtigen Eis an der Zunge des Morteratschgletschers haben sich drei miteinander verbundene Kavernen gebildet. Ein kleines Bächlein durchfliesst die drei Räume, deren grösster ca. 20x40m misst. Die Eishöhle des Morteratschgletschers wurde Anfang 2009 von Bergführern entdeckt und zugänglich gemacht. Sie ist im Winter/Frühjahr 2009 von der Gletscheroberfläche her durch eine Gletschermühle mit Seil zu erreichen. Es werden geführte Touren angeboten (http://www.govertical.ch). Für die geführten Gäste wird von den Bergführern provisorisch eine Leiter installiert. Während die obere und untere Kaverne im Dunkeln liegen und mit Stirnlampe erkundet werden müssen, tritt durch den Eingang Licht in die mittlere Höhle. Solche Höhlensysteme in Gletschern sind nichts aussergewöhnliches. Schmelzwässer sammeln sich im Sommer auf der Gletscheroberfläche und dringen als Bäche durch schmale Trichter (sogenannte Gletschermühlen) in den Gletscher ein. Sie bilden und durchströmen oft grössere Höhlensysteme aus Eis bevor sie den Gletschergrund erreichen und entlang der Grundmoräne abgeleitet werden. Als Fluss treten sie am Fusse des Gletschers aus dem Gletschertor aus. Nur selten allerdings sind solche Höhlensysteme zugänglich. Im Sommer sind sie oft komplett geflutet. Erst wenige Male wurden sie mittels wagemutiger Tauchgänge erkundet. Trockene Höhlensysteme sind wegen der schmalen Eingänge schlecht erreichbar und im schmelzwasserarmen Winter unter der Schneedecke verborgen. Die Höhlen können sich nach einer gewissen Zeit (mehrere Jahre) durch die plastische Verformung des Eises wieder schliessen und an anderer Stelle von neuem entstehen. Wegen der Fliessbewegung des Gletschers besteht stets eine gewisse Einsturzgefahr der Decken.